Schenke DIR Zeit, auch als Mutter von Kleinkindern

Als Mutter zweier Kleinkinder (3 Jahre & 4 Monate) möchte ich dir ans Herz legen: erschaffe dir ganz bewusst Zeit für dich. Erlaube dir, Raum nur für dich zu nehmen. Natürlich bist du Mutter und insbesondere Kleinkinder brauchen viel liebevolle Aufmerksamkeit und Fürsorge. Doch du bist auch Frau und Freundin, Seele und Mensch. Und auch in dir gibt es ein Kind was gesehen werden und Aufmerksamkeit bekommen möchte.

 

In meiner T-Woche habe ich viele Frauen wahrgenommen, deren Kinder und Männer lange Zeit der Mittelpunkt ihres Lebens waren und die nun, nachdem die Kinder längst aus dem Haus sind, in ein großes Loch der Leere und Trauer gefallen sind. Frauen, die sich selbst nicht mehr kennen und über Jahre ihre ureigenen Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt haben. Diese Frauen wussten es nicht besser und hatten in den meisten Fällen ebenso Mütter, die sich selbst keinen oder kaum Raum geschenkt haben. Vielleicht existierte in ihnen der Glaubenssatz, dass sie nur wertvoll sind wenn sie für alle anderen da sind und sich selbst hinten an stellen oder ähnliches.

 

Inzwischen ist ein neues Bewusstsein erwacht, und aus eigener Erfahrung möchte ihr dir ans Herz legen: du darfst dir erlauben, dich selbst an erste Stelle zu stellen. Öffne dich für den Gedanken, dass du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist und nur du die Verantwortung für dein Glück trägst. Ich spreche dabei nicht von Egoismus, sondern von einem Akt der Selbstliebe und Selbstfürsorge. Ich lade dich ein, dir auch als Mutter deine Bedürfnisse und Herzenswünsche bewusst zu machen und dir diese, so wie es möglich ist, zu erfüllen. Zudem lebst du so deinem Kind vor, die Verantwortung für das eigene Glück selbst zu übernehmen.

 

Ebenso wie viele Frauen heutzutage habe ich unser erstes Kind geboren, nachdem ich bereits in den Genuss von viel Freiraum gekommen war. Das heißt, der Unterschied zwischen sehr viel Raum nur für mich und sehr stark eingebunden und fremdbestimmt zu sein durch ein Baby, war für mich enorm. Zudem wusste ich es nach der Geburt nicht besser und hatte mir mit einem Frühgeborenen zusätzlich die Situation erschaffen, in der ich fast ausschließlich für mein Kind da war. Unser Sohn stand unbewusst an erster Stelle in meinem Leben und mit dem fortwährenden Empfinden von Mangel an 'ich-Zeit', erschuf ich mir ebenso unbewusst kontinuierlich ein Mehr an Mangel. Je mehr meine Gedanken um die mangelnde 'ich-Zeit' kreisten, desto mehr lieferte mir das Universum weiterhin genau diesen Mangel.

 

Auf dem Weg des bewussten Erkennens habe ich mir meine alten, unwahren Glaubenssätze angeschaut. Lange Zeit dachte es in mir, dass ich für das Heil meines Kindes verantwortlich sei. Dieser enormen Druck auslösende Gedanke ließ mir kaum Freiheit und erklärte so viel. Durch das bewusste transformieren und neu ausrichten meiner Gedankenwelt konnte ich mich mehr und mehr an erste Stelle stellen. 

 

Heute fühle ich mich sehr dankbar für die Erfahrungen mit unseren beiden Kindern und möchte dich gerne teilhaben lassen, wie es mir auch im Alltag mit Baby und Kleinkind gelingt, mir meine Räume Schritt für Schritt zu schenken. 

 

 

Hier ein paar praktische Tipps für die Anfangszeit:

  • Schenke dir eine bewusste Atemübung während du dein Baby stillst. Dadurch kommst du immer wieder bei dir an und bist mit dir in Kontakt, so dass du dich und deine Bedürfnisse besser wahrnehmen kannst. Dein Baby wird es dir danken, denn es spürt deine energetische Zentrierung unmittelbar.
  • Nimm dir während deinem Tag zwei Minuten Zeit ganz für dich, um dich zu fühlen. Zwei Minuten. Die hast du immer. Dadurch bleiben die Gefühle, die gefühlt werden wollen, im Fluss und dein inneres Kind, das sich darüber zum Ausdruck bringt, fühlt sich von dir gesehen. Je stärker du dich gefordert fühlst, desto häufiger baust du dir diese zwei Minuten in deinen Tag ein. Du wirst sehen, deine Kinder als Spiegel deiner selbst, werden mit mehr Entlastung reagieren.
  • Erlaube dir, zum Beispiel täglich eine von drei Mahlzeiten in Ruhe zu essen. Wie oft möchtest du dich gerade zum Essen setzen und dein Baby wird wach oder dein Kleinkind möchte 'dringend' etwas von dir? Erlaube dir, dass auch du in Ruhe essen darfst. Dein Körper wird es dir danken und du lebst deinen Kindern vor, dass essen mit Genuss und Aufmerksamkeit verbunden ist. 
  • Nähre dich in der Natur. Packe alle deine Kinder ein und schenke euch einen Spaziergang. Während diesem erlaubst du dir fünf Minuten nur mit dir zu sein. Vielleicht, um bewusst zu atmen, um den Vögeln zu zu hören, um einen Baum zu umarmen oder den Wind in deinem Gesicht zu spüren. Die Natur wird dich mit ihrer Kraft unterstützen, so dass nur fünf Minuten dich bereits auftanken lassen.
  • Wenn du mit deinen Kindern im Garten bist, schließe kurz die Augen und spüre die kraftvollen Wurzeln, die Mutter Erde dir bis in dein Herz schickt. Mache dir bewusst, dass du geborgen, genährt, getragen und bedingungslos geliebt bist, und nimm wahr, wie sich das in dir anfühlt.
  • Praktiziere zum Beispiel Yoga gemeinsam mit deinem Baby. Warte nicht bis er/sie schläft, sondern gehe in die aktive Rolle und sende dem Universum so aus, was du dir wünschst. Plane mehr Zeit für deine Praxis ein und öffne dich für ein großes Maß an Flexibilität. Ja, vielleicht wirst du zu Beginn öfter unterbrechen und nach deinem Baby schauen. Doch es wird sich daran gewöhnen, nach und nach annehmen, dass die Mama auf der Matte ist und es zuschauen, spielen oder schlafen kann.
  • Wenn deine Kinder schlafen, nutze die Zeit direkt für dich. Lass den Haushalt liegen, räume beispielsweise einmal am Tag auf oder lege einen Waschtag die Woche ein anstatt in dieser Zeit solche Dinge zu tun. Mit kleinen Kindern wird es immer etwas aufzuräumen, abzuwaschen, wegzuräumen, sauber zu machen, etc. geben. Deshalb bedarf es immer wieder deiner bewussten Entscheidung, dir selbst Raum zu schenken. Kleine Kinder sind eine herrliche Einladung, aus dem Funktionieren mehr und mehr auszusteigen. Lasse ebenso in dieser Zeit die Gedanken daran los, was alles noch gemacht werden 'muss', denn auch diese wirken erschöpfend und erschaffen immer mehr von dem was du nicht möchtest. 
  • Stelle dein Grundbedürfnis Schlaf an erste Stelle, denn dann bist du in allem entspannter. Wenn die Nächte kurz sind darf Schlaf die Vorfahrt haben.
  • Fördere deine Kinder nach und nach, wenn kein Mittagsschlaf mehr gemacht wird, alleine und ruhig in ihrem Zimmer zu sein (Hörbuch, Buch, puzzeln o.ä.). So schaffst du dir eine wohltuende Auszeit in der Mitte des Tages in der auch du einfach mal eine Pause machen darfst.
  • Erlaube dir, um Unterstützung zu bitten. Zum Beispiel kannst du den Besuch bitten, Kuchen mitzubringen statt ihn selbst zu backen. Ja, natürlich darfst du um Unterstützung bitten und ja, du darfst auch mitteilen, wenn die Kinder dich stark fordern. Du wirst sehen, Unterstützung kommt, wenn du dich dafür öffnen kannst.
  • Koche am Wochenende vor und entlaste dich dadurch im Alltag. Dadurch kannst du dir und euch gesunde Ernährung ermöglichen und dich damit stärken, statt zu unbewusstem Essen zu greifen.
  • Öffne dich für viel Flexibilität und lasse immer mehr los von festen Zeitplänen. Wenn dein Kind alleine spielt und dein Baby schläft, fülle und nähre dich mit dem was dir Energie schenkt anstatt raubt. 
  • Plane Auszeiten ganz für dich und bitte deinen Mann/Partner, Großeltern, Freunde, in dieser Zeit für dich zu übernehmen. Deine Kinder werden es dir danken, wenn sie eine liebevolle und entspannte Mutter spüren statt einer erschöpften und niedrig schwingenden.
  • Nimm dir bewusst Zeit für deine Partnerschaft. Erlebe dich auch als Frau, die du bist und nicht nur als Mutter. Schenkt euch zum Beispiel einen gemeinsamen Abend in der Woche, den ihr abwechselnd gestaltet und lass dich ganz bewusst darauf ein. Oder erlaube dir auch mal dich spontan einzulassen und loszulassen, denn auch dadurch tankst du auf.

 

Indem du die Verantwortung für dein Glück übernimmst, entlastest du auch deine Kinder, die sich nun nicht länger verantwortlich fühlen müssen. Und ebenso wie du deinen Raum für dich realisieren darfst, kannst du auch deinen Kindern ihren Raum ermöglichen, die genauso ihre eigene Energie genießen und brauchen. Auch ihnen tut es gut, mit sich selbst zu sein. Natürlich in einem Maße das kleinen Kindern möglich ist. Doch das wirst du als Mutter gut fühlen können. Und wenn deine Kinder bisher noch nicht daran gewöhnt sind, dass die Mama auch einmal nur mit sich sein mag, dann wähle kleine Schritte, um dir mehr Raum zu schenken und sie mehr und mehr daran zu gewöhnen, in der Zeit mit sich zu sein.

 

 

Von Herzen 

 

Nadine

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